Mont Blanc - Teil 2: Vorbereitung vor Ort und Höhenadaption

Nach der Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran einige Jahre zuvor hatten wir uns entschlossen höhere Ziele anzustreben. Auf dem Weg zum Gipfel des Mont Blanc, höchster Gipfel  (Zentral-)Europas, erwartetet uns natürlich noch einiges an Vorbereitung. Den Weg zum Gipfel habe ich der Übersicht halber in drei Teile aufgeteilt:

 

Disclaimer: Wir haben die Besteigung des Mont Blanc als Gruppe in guter körperlicher Verfassung, mit alpiner Vorerfahrung, professionell angeleitetem Vorbereitungskurs und entsprechender Vorsicht gemacht. Wer sich unsicher ist sollte im Zweifel die Besteigung sicherheitshalber mit einem örtlichen Bergführer machen. Diese Informationen haben keinesfalls Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit und schildern lediglich unsere Vorbereitung und den Weg zum Gipfel.

 

 

Vorbereitung in Chamonix

15883839555405040563Vor Ort in Chamonix angekommen haben wir die Zeit erstmal zur Orientierung genutzt und um  bei einem leckeren Frühstück in einem Café die Planung des zeitlichen Ablaufs anzugehen. Ein Campingplatz für die Übernachtung war schnell gefunden und der Plan für die nächsten Tage kristallisierte sich auch recht schnell heraus. Unser Ziel war es möglichst viel Zeit über 3000m zu verbringen um den Körper an die Höhenlage zu gewöhnen und so hoffentlich körperliche Probleme oder sogar Höhenkrankheit möglichst zu vermeiden. Aufgrund von Erfahrungsberichten Bekannter wussten wir, dass man dieses Thema auf keinen Fall unterschätzen sollte und solche Probleme unabhängig vom Trainingszustand immer auftreten können. Wir ließen es erstmal gemütlich angehen und fuhren einmal mit der Aiguille du Midi hoch um den Ausblick zu genießen und schonmal eine gewisse Zeit in der Höhe zu verbringen. Mit Hilfe der Seilbahn ist es möglich bereits auf ca. 3800m hinaufzufahren. Das war auch unser grober Plan für die nächsten Tage: Mit der Seilbahn hochfahren, dann eine Nacht auf der Cosmique Hütte verbringen, durch das Vallée Blanche rüber nach Italien zum Rifugio Torino am Punta Helbronner und dann wieder zurück zur Aiguille du Midi. Eine recht lockere Tour ohne größere Anstrengung, dafür aber mit grandioser Aussicht und konstant über 3000m. Gleichzeitig wollten wir die Tage nochmal nutzen um die Abläufe in der Seilschaft zu üben und zu verbessern um an dieser Stelle effizienter zu werden.

Höhenadaption / Eingehtour

11304741817775842714Die Route durch das Vallée Blanche führt durch einen riesigen Gletscherkessel mit beeindruckender Kulisse. Zum Start an der Cosmique Hütte hat man besten Blick auf den Mont Blanc du Tacul. Der Weg führt über einen großen Gletscher mit einigen Spalten hinüber nach Italien wo man einen tollen Blick auf den ebenfalls beeindruckenden Dent du Géant werfen kann. Ich denke hier sprechen die Bilder für sich. Angekommen auf der Turiner Hütte gab es, wie in Italien zu erwarten, gutes Essen mit Pasta als Stärkung. Wir erkundeten am Nachmittag noch die Seilbahn am Punta Helbronner wo es eine kleine Ausstellung gibt. Im fußballbegeisterten Italien gab es natürlich auch auf der Hütte auf über 3000m eine Übertragung des WM-Endspiels. So verbrachten wir noch einen entspannten Abend um dann am nächsten Morgen den Rückweg anzutreten. Da wir recht gut in der Zeit lagen und uns die Tour von einem Hüttengast in Italien empfohlen wurde entschieden wir uns noch für eine Umrundung des Mittelgipfel Lachenal. Wir entschieden uns absichtlich für eine kürzere Variante der Tour, da wir uns beim Mehrseillängen Klettern nicht so sicher fühlten und der Hauptgipfel nur über eine Mehrseillängen-Route zu erreichen ist. Also stiegen wir über eine recht steile Flanke auf um dann den Mittelgipfel zu umrunden dann zwei Seillängen abzuseilen um dann nochmals zwei Seillängen über eine steile Eisflanke abzuseilen. Insgesamt eine interessante Tour bei der auch nochmal das Gehen im steilen Gelände und Klettertechniken inklusive Abseilen geübt werden konnten. Anschließend ging es zurück zur Seilbahn und mit dieser ins Tal. Dort angekommen gönnten wir uns eine leckere Mahlzeit und fingen an die Pläne für die kommenden Tage und den Aufstieg zu schmieden. Dieser folgt dann in Teil 3 der Serie.

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